Es ist schwierig zu definieren bzw. zu sagen, ob und wann eine Wohnung richtig geheizt wird. Definiert man dies über eine gewisse Temperatur, die gehalten werden soll, oder über geringe Heizkosten? Oder steht vielmehr die eigene Gesundheit im Vordergrund, etwa durch die Vermeidung von Feuchtigkeit und Schimmel? Natürlich könnte auch der Umweltgedanke oder das eigene Wohlbefinden als Gradmesser hierfür gelten.
Was bedeutet uns Heizwärme tatsächlich
Warum wir im Winter die Heizung benötigen, scheint klar zu sein: Wir wollen nicht in vollkommen ausgekühlten Räumen und Wohnungen leben und frieren. Eine gewisse Grundwärme empfinden wir als angenehm und notwendig, zudem begünstigt dauerhafte Kühle oder Unterkühlung gesundheitliche Probleme. Erkrankungen, teils chronisch, können die Folge sein.
Wenn wir uns allerdings die Frage stellen, warum wir denn nun richtig heizen sollten, dann sehen die treibenden Motive doch recht unterschiedlich aus. Hierzu gibt es eine interessante Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA), die unter anderem auf der Website von Greenpeace veröffentlicht wurde: http://www.greenpeace.org/austria/de/act-das-magazin/act-0312/Wertvolle-Warme/ (graphisch dargestellt als Tortendiagramm ganz zu Beginn bzw. am Ende des Artikels).
Diese Umfrage zeigt, dass die Kosten eine übergeordnete Rolle spielen, wenn es um das Thema Heizung geht. Gefolgt von den Begriffen Wärme, der Auswahl des Heizsystems, sowie der Erkenntnis, dass Heizen eine Notwendigkeit in unseren Breitengraden darstellt. Leider, wohl nicht nur für Greenpeace, bleiben Nachhaltigkeit und der Umweltgedanke in dieser Erhebung nahezu auf der Strecke.
Das Umfrageergebnis im Überblick:
- 31 % Kosten
- 17 % Wärme
- 13 % Heizsystem / Material
- 12 % Notwendigkeit
- 7 % Holz / Feuer
- 5 % Komfort
- 5 % Arbeitsaufwand
- 5 % Winter
- 3 % Umweltbewusst
- 2 % Sonstiges
Richtig Heizen und Lüften – ein kluges Zusammenspiel ist notwendig
Somit ist klar, dass die häufigsten Überlegungen in die Richtung gehen, wie sich hiermit Geld sparen lässt. Entscheidend ist hierfür auch ein gekonntes Zusammenspiel von Heizen und Lüften, da das Eine das Andere beeinflusst bzw. auch begünstigt.
Entscheidend ist in diesem Zusammenhang zunächst, dass Sie in Ihrer Wohnung die Luftfeuchtigkeit messen. Hierfür können Sie kleine, günstige Hygrometer in den einzelnen Zimmern anbringen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht höher als 60% betragen. Durch regelmäßiges Lüften, mehrmals täglich für wenige Minuten, sorgen Sie dafür, dass die angestaute Feuchtigkeit in der Luft durch die geöffneten Fenster entweichen kann und durch Frischluft ersetzt wird. Diese Frischluft kann im Übrigen einfacher und schneller erwärmt werden, als etwa abgekühlte, abgestandene, dicke Luft.
Der Luftaustausch erfüllt dabei auch gesundheitliche Aspekte, wie die Zufuhr von frischer Atemluft, sowie das Verhindern von Schimmelpilzbildung. Diese wird auch durch richtiges Heizen vermieden, indem die Raumtemperatur dauerhaft ein gewisses Maß nicht unterschreitet. Aktuelle Schätzungen und zukünftige Empfehlungen gehen davon aus, dass 18 Grad Celsius Raumtemperatur auch untertags in leer stehenden Räumen angebracht sind. Siehe dazu: http://www.sueddeutsche.de/wissen/heizen-und-energiesparen-wie-warm-muss-die-leere-wohnung-sein-1.1590673.
Ökonomisch Heizen – Tipps, die helfen Geld zu sparen
Da nicht nur im benachbarten Deutschland die Heizkosten steigen, sondern auch hierzulande die Preise Schwankungen unterlegen sind, lohnt es sich, das eigene Heizverhalten zu optimieren. Nehmen Sie sich etwas Zeit und beherzigen Sie die folgenden Tipps, da Sie letztendlich auch Ihrer eigenen Gesundheit dienlich sind und zudem den Verbrauch an Energie minimieren können.
- Wohlfühltemperatur erörtern
Finden Sie zunächst heraus, bei welchen Temperaturen Sie sich besonders wohlfühlen. Eventuell sind die Wohnräume zu warm beheizt – 1 Grad Celsius weniger bedeutet nicht selten 6 Prozent weniger an Heizungskosten. In den Schlafzimmern sollte nachts eine Temperatur von 16 – 18 Grad gegeben sein.
- Die Räume nicht zu stark abkühlen
Wenn Sie untertags nicht zuhause sind, können Sie natürlich das Heizpensum zurückschrauben. Allerdings sollte dies im Rahmen bleiben, da ansonsten die mögliche Ersparnis auf der Strecke bleibt. Empfohlen wird eine Temperaturverminderung von knapp 2 Grad (auch über Nacht), da ansonsten für das Hochheizen wieder zu viel Energie benötigt wird. Generell sollten Sie Mauerwerk und Räume im Winter nicht auskühlen lassen und die Temperatur kontinuierlich auf einem Mindestmaß halten.
Ausnahme: Wenn Sie für längere Zeit nicht zuhause sind (Urlaub, Geschäftsreise), ist es durchaus angebracht, die Heizleistung etwas stärker zu drosseln. Allerdings könnte sich bei zu starker Abkühlung Kondenswasser am Fenster und Schimmel bilden!
- Thermostat nicht voll aufdrehen
Ein häufiger Fehler ist jener, dass bei ausgekühlten Räumlichkeiten das Thermostat voll aufgedreht wird. Dadurch erwärmt sich die Heizung nicht schneller. Im Gegenteil, die Temperatur wird erhöht und somit steigt auch der Energie- und Heizaufwand.
- Heizkörper regelmäßig warten
Zum einen sollten Ihre Heizkörper möglichst freiliegen und nicht zugestellt oder verbaut sein, zum anderen müssen auch diese gewartet werden. Wenn diese „gluckernde Geräusche“ machen, ist Luft in das System eingetreten. Ein Fachmann sollte Ihren Heizkörper somit „entlüften“.