Knapp die Hälfte der Österreicher schläft schlecht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Umfrage der MedUni Wien. Spielt möglicherweise auch die Matratze, auf die man sich bettet, eine Rolle?
Im März dieses Jahres startete die MedUni Wien eine repräsentative Online-Umfrage zum Thema Schlafgewohnheiten der Österreicher, und kam dabei auf „aufweckende“ Ergebnisse. Fast jeder zweite Österreicher zwischen 18 und 65 Jahren gab an, unter Schlafproblemen zu leiden. Von regelmäßigen Einschlafstörungen berichten 30 % der Befragten, von Durchschlafstörungen gleich 51 %. Das sind fast doppelt so viel wie noch vor 11 Jahren, als die MedUni eine vergleichbare Erhebung durchführte. „Ursache Nummer Eins für schlechten Schlaf ist innere Unruhe, gefolgt von Angst und Schmerzen“ erklärt dazu Studienleiter Dr. Stefan Seidel, Facharzt für Neurologie und Leiter des Schlaflabors der Universitätsklinik der MedUni Wien.
Es sieht so aus, als hätten die Österreicherinnen und Österreicher ein Problem, das nicht unters Bett gekehrt werden sollte. Besser wäre es, seine Schlafprobleme von Anfang an richtig anzugehen. Lösungsansätze gibt es hier viele. Bei innerer Unruhe und Angst kann natürlich auch die allerbeste Matratze nichts ausrichten. Was eine gute Matratze aber sehr wohl kann: Sie kann Schmerzen verringern.
Dabei gilt: Die eine richtige Matratze, die für jeden passt, gibt es nicht. Auch dann nicht, wenn es sich um Menschen mit Rückenproblemen handelt. Prof. Dr. Bernd Kladny, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie, empfiehlt Patienten, die Matratze noch vor dem Kauf zu testen. „Wenn man auf der Matratze gut liegt, sind alle Dogmen überflüssig“, bringt er es bei einem Spiegel-Interview auf den Punkt.
Entscheidende Faktoren beim Matratzenkauf
Wer sich gut betten möchte, der muss lediglich auf ein Kriterium Wert legen: Die gerade Lagerung der Wirbelsäule. Und gerade heißt tatsächlich gerade. Die Wirbelsäule sollte bei seitlicher Schlafposition inklusive Nackenbereich eine waagrechte Linie bilden. Eine zu hohe Lagerung des Kopfes mittels Polster ist dabei zu vermeiden.
Wird dieses Kriterium von der Matratze erfüllt, kann man noch auf weitere Details achten. Dazu gehören vor allen Dingen diese beiden:
- Gibt die Matratze im Schulterbereich etwas mehr nach, verhindert man dadurch eine ungesunde Verengung von Schulter und Halsmuskeln in Seitenlage.
- Gibt die Matratze im Beckenbereich etwas mehr nach, verhindert das ein asymmetrisches Zusammendrücken der Bandscheiben beim Seitenschlaf.
Nicht zuletzt spielt auch das Material, aus dem die Matratze gefertigt wird eine Rolle. Aber dazu weiterunten im Text mehr.
Experten und Matratzentester machen hier noch genauere Unterschiede. Bei einem Matratzentest überprüfen sie die Haltbarkeit, den Feuchtigkeits-und Wärmetransport, den Härtegrad und die Liegeeigenschaften (z.B.: die Punktelastizität). Bei solchen Tests schneidet die Federkernmatratze im Vergleich zu anderen Matratzen immer noch sehr gut ab. Das liegt natürlich auch daran, dass es die „gute alte“ Federkernmatratze so gar nicht mehr gibt.
Die Haltbarkeit
Eine gute Federkernmatratze der Mittelklasse hält rund acht Jahre lang. Voraussetzung für die lange Haltbarkeit ist das regelmäßige, rund dreimonatige Wenden.
Der Feuchtigkeits- und Wärmetransport
Nicht nur die Federn, auch die verwendeten Materialien leisten einen Beitrag zum Feuchtigkeits- und Wärmetransport der Matratze. Komfortable und feuchtigkeitsregulierende Materialien sind beispielsweise Schafschurwolle, Baumwolle und Leinen. Seide sorgt für einen idealen Wärmetransport.
Der Härtegrad
Fehllagerung führt zu einer gebogenen Wirbelsäule. Solche Fehllagerungen entstehen sowohl durch zu weiche als auch durch zu harte Matratzen. Daher gilt: Auch beim Härtegrad einer Matratze gibt es nicht das eine Dogma, das immer und für jeden gilt. In früheren Zeiten schwörte man auf das Schlafen auf harten Unterlagen, um Rückenproblemen entgegenzuwirken. Menschen schliefen daraufhin sogar auf Türen oder am kalten Boden. Später war das Schlafen auf Rosshaar das Maß aller Dinge, um Rückenschmerzen loszuwerden. Obwohl das innen hohle Rosshaar sehr gute Eigenschaften mitbringt, die man sich für Matratzen zunutze machen kann, konnte leider auch das beste Rosshaar die „Volkskrankheit Rücken“ nicht ausrotten.
Matratzen werden heute in fünf unterschiedlichen Härtegraden hergestellt. H1 ist dabei der weichste, H5 der härteste Grad. Für kleine und leichte Personen eignen sich Matratzen der Härtegrade H1 bis H3 besser, große und schwere Personen sollten sich Matratzender Härtegrade H3 bis H5 genauer ansehen. Daneben spielt aber auch die individuelle Präferenz eine Rolle.
Die Punktelastizität
Bei der Punktelastizität geht es darum, wie sehr die Matratze gewisse Stellen des Körpers unterstützt bzw. sich die Matratze an den Körper anpasst. Eine gute Federkernmatratze gibt an jenen Punkten nach, an denen vom Körper besonders viel Druck auf sie ausgeübt wird. Schwerere Körperteile wie Schultern und Becken sinken soweit ein, dass die Wirbelsäule keine Krümmung bildet, sondern völlig gerade aufliegt. Bei Federkernmatratzen beeinflussen die Ausführung und die Anzahl der Federn die Punktelastizität.
Was eine Federkernmatratze für Sie tun kann
Was alle Federkernmatratzen gemeinsam haben: Sie sind allesamt feuchtigkeits-und wärmeregulierend. Dafür verantwortlich sind die sich zusammenziehenden Federn, die durch den sogenannten „Pump-Effekt“ für einen permanenten Luftaustausch während ihrer Benutzung sorgen.
Lange Tradition, ständig weiterentwickelt: Die Federkernmatratze
Die ersten Federkernmatratzen kamen Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Markt. Im Jahr 1877 wir im Lehrbuch „Die Schule des Tapezierers: Anleitung zu sämtlichen in dieser Kunst vorkommenden Arbeiten […]“ von C. Reuter die Kunst der Herstellung einer Sprungfedermatratze erklärt. Seit dieser Zeit hat sich der Polster mit Federn fast vollkommen verändert. Heute unterscheiden wir 3 Grundarten der Federkernmatratze:
- Bonellfederkernmatratze
- Taschenfederkernmatratze
- Tonnentaschenfederkernmatratze
Die Taschenfederkernmatratze
Bei der Taschenfederkernmatratze werden die Federn in einzelne Säckchen verpackt. Dadurch können sich die Federn besser an den Körper anpassen, weil sie einzeln reagieren können. Eine Taschenfederkernmatratze besitzt eine sehr gute Punktelastizität und eignet sich daher auch für Menschen mit Rückenproblemen. Die Ausführung sorgt für weniger Druckpunkte, was dazu führt, dass sich der Schläfer in der Nacht weniger drehen muss, um schmerzhaften Druck auszugleichen. Auf den Verkauf von Taschenfederkernmatratzen spezialisiert hat sich beispielsweise die Schramm Werkstätten GmbH. Auf deren Unternehmensseite finden Sie noch zahlreiche weitere Informationen rund um die Federkernmatratze.
Es zahlt sich aus, sich beim nächsten Matratzenkauf die Taschenfederkernmatratze genauer anzusehen. Vielleicht ist sie die Lösung für Ihr Rückenproblem. Damit Sie wieder gut und fest schlafen und schmerzfrei in den Tag starten können.