„Raubt uns die 24-Stunden-Nonstop-Gesellschaft Schlaf und Gesundheit?“ Das war die Frage, die bei der 23. Jahrestagung (1) der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin im Jahr 2015 in den Raum geworfen wurde. Vor allem Industrialisierung und Schichtarbeit wurden hier als wichtige Faktoren bei der Entwicklung von Schlafstörungen genannt.
Die Stressbelastung ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Das führt im schlimmsten Fall zu einem Burnout, was wiederum in eine Depression münden kann. Laut den 12 Stufen des Burnout-Syndroms nach Freudenberger & North (1992) gehören Schlafstörungen sowohl zu den ersten als auch zu den letzten Anzeichen eines Burnouts. Stufe 3 nennt gelegentliche Schlafstörungen. Stufe 11 skizziert den starken Wunsch nach Dauerschlaf. Während Betroffene der Stufe 11 gut daran tun, raschestmöglich einen Arzt zu konsultieren, kann in Stufe 3 noch selbst gegengesteuert werden. Sie beweisen sich und anderen nichts damit, wenn Sie ständig freiwillig Mehrarbeit leisten, ständig neue Aufgaben übernehmen, und vielleicht sogar am Wochenende oder in der Urlaubszeit arbeiten. Machen Sie einmal Pause und hören Sie auf, Ihre Bedürfnisse zu vernachlässigen. Und: Trinken Sie viel Kamillentee!
Die Kamille als Phytopharmaka
Noch immer wird die Kamille – wie bereits vor hunderten von Jahren – als Heilpflanze gegen Schlafstörungen geschätzt. Als Arzneidroge werden ihre Blüten zu Aufgüssen, Extrakten, Tinkturen, Ölen, Salben, Cremes oder Gels weiterverarbeitet. Das ätherische Öl der Kamille enthält als Hauptwirkstoff Chamazulen, Bisabolol und Matricin. Den beiden letzten genannten Wirkstoffen wird eine krampflösende Wirkung zugeschrieben. Apigenin, ein im ätherischen Kamillenöl ebenfalls vorkommendes Flavonoid, ist ein Antioxidans, an dem die aktuelle wissenschaftliche Forschung besonderes Interesse zeigt. Spathulen wiederum soll eine immunsuppressive Wirkung besitzen. Die entspannende, und somit schlaffördernde Wirkung kommt jedoch nicht von einem einzelnen Wirkstoff, sondern entsteht durch die spezielle Kombination aller enthaltenen Inhaltsstoffe.
Der Lavendel erwiesenermaßen sehr wirksam gegen Schlafstörungen
Warum uns die Natur nicht nur mit einer, sondern gleich mit mehreren wirksamen Heilpflanzen gegen ein und dasselbe Problem beschenkt, das wissen wir nicht. Was wir jedoch wissen, ist, dass schon allein der Lavendelduft (2) eine beruhigende Wirkung auf uns hat.
In vielen Dingen ist die Erkenntnismedizin der Schulmedizin voraus. Noch bevor die medizinische Forschung feststehende Tatsachen in aufwendigen Studien beweist, wurden manche Heilpflanzen seit Jahrhunderten gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Dazu zählt auch der aromatisch-duftende Lavendel. Heute weiß endlich auch die Schulmedizin, was Kräuterhexen schon immer wussten. Nämlich, dass der Lavendel nicht nur bei Schlafstörungen helfen kann, sondern auch angstlösende, allgemein beruhigende, krampflösende und antidepressive Eigenschaften besitzt. Die Wirkung wird einem besonderen Stoff zugewiesen, nämlich Silexan. Der Wirkstoff, der beispielsweise in Lavendelölkapseln eingesetzt wird, kann erwiesenermaßen (3) die Ausschüttung von Stress- und Angsthormonen (z.B. Cortisol) unterdrücken.
- http://www.conventus.de/unternehmen/aktuelles-presse/detailseite/news/die-schlaflose-gesellschaft-raubt-uns-die-24-stunden-non-stop-gesellschaft-schlaf-und-gesundh/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0934012c4a765ccdc505f29c1d711cdc
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35169