Für viele Anleger sind die niedrigen Zinsen zur Zeit ein großes Ärgernis, doch wer eine Baufinanzierung plant, kann von ihnen profitieren. Überstürzen sollten Hausbauer jedoch nichts, die Zinsen werden noch eine Weile niedrig bleiben. Wichtiger ist es, sich im Vorfeld über die besten Möglichkeiten einer Baufinanzierung zu informieren.
Bauzinsen steigen seit Ende September leicht
Bereits seit etwa Ende September diesen Jahres steigen die Bauzinsen wieder, inzwischen um etwa 0,4 Prozent. Wie lange dieser Trend noch anhält, ist nicht vorherzusehen. Es kann auch jederzeit wieder in die andere Richtung gehen. Wer jetzt noch von niedrigen Bauzinsen profitieren will, sollte jedoch nicht überstürzt mit solchen Plänen beginnen. Eine solche Entscheidung sollte nicht über Nacht getroffen werden. Immerhin geht es um enorme Summen und wer eine eigene Immobilie besitzt, wird sich die nächsten Jahrzehnte damit befassen müssen. Immerhin trägt man auch das Risiko, dass ein enormer Wertverlust bei einer falschen Investition stattfinden wird.
Entscheidung zur Baufinanzierung nicht überstürzt treffen – trotz niedriger Zinsen
Einige Darlehensgeber locken derzeit Kunden mit besonderen Aktions-Zinsen. Sie spekulieren darauf, dass die Angst vor steigenden Zinsen nun einige Kreditnehmer dazu bringt, noch schnell ein passendes Angebot zu finden und es zu unterschreiben. Solche Ersparnisse aufgrund von Aktionsangeboten können vorteilhaft sein, wenn man ohnehin die Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrags eingeplant hat, eine passende Immobilie oder ein Grundstück in Aussicht hat und es sozusagen nur noch um die Formalien geht.
Kurzfristig sollte sich aber niemand aus Angst vor steigenden Zinsen dazu verleiten lassen, überstürzt ein solches Angebot in Anspruch zu nehmen. Planen Sie ausreichend Zeit ein, sich über die Baufinanzierung zu informieren, holen Sie verschiedene Kreditangebot von verschiedenen (Online)-Banken ein und lassen Sie sich persönlich beraten, bevor Sie eine solche Entscheidung treffen.
Geduld lohnt sich
Sonderangebote wird es nicht nur in den letzten Wochen des Jahres geben. Verbraucher können sich darauf verlassen, dass auch 2017 mit Prämien und besonderen Zinssätzen um sie geworben wird, wenn es um ihre Baufinanzierung geht. Und auch die Entwicklung der Bauzinsen (mehr Informationen dazu unter http://www.focus.de/bauzins…) ist derzeit nicht vorherzusagen: Gut möglich, dass der aktuell steigende Trend bald wieder vorbei ist. Viele Experten sind skeptisch, was eine herannahende Zinswende anbelangt, und in jedem Fall ist kein extremer sprunghafter Anstieg der Zinsen zu erwarten – gerade in politisch so unruhigen Zeiten wie derzeit.
Die Bauzinsen werden also weiterhin relativ niedrig bleiben – so viel ist gewiss. Deswegen sollte man sich die notwendige Zeit nehmen, sich über die Angebote zu informieren, die notwendigen Unterlagen bereitzumachen und schon einmal zu planen, wie man das eigene Eigenheim ausstatten möchte, bevor dann der Kreditvertrag mit hoffentlich sehr guten Konditionen abgeschlossen wird. Auch bei der Entwicklung der Immobilienpreise ist eine Beruhigung des Marktes möglich: Gerade sind Immobilien in vielen Regionen heillos überteuert, wer also noch keine passende Immobilie gefunden hat, sollte auch hier geduldig weitersuchen und darauf hoffen, dass der Markt sich hier in letzter Zeit etwas reguliert.
Die Zinsbindung gilt für zehn Jahre
Ein weiterer Grund spricht dagegen, voreilig die Entscheidung für eine Baufinanzierung zu treffen: Während man durchaus länger als zehn Jahre für das Abbezahlen des Kredits benötigt, gilt die Zinsbindung nur für die ersten zehn Jahre nach dem Abschluss des Vertrags. Ein einmal abgeschlossener Bauvertrag verfügt über eine Zinsbindung von zehn Jahren. Das bedeutet: Nach dieser Zeitspanne kann die Bank und der Kunde die noch verbliebenen Kredite mit neuen Zinsen belegen.
Damit ist eine Baufinanzierung eine sehr langfristige Entscheidung, die wohl überlegt getroffen werden sollte. Dazu kommt, dass niemand weiß, wie die Zinsen in zehn Jahren aussehen werden. Experten raten Verbrauchern deswegen dazu, steigende Zinsen für die nächste Dekade in jedem Fall einzukalkulieren und ihr Budget auch auf den Zeitraum nach dem Ablauf der Zinsbindung einzustellen.
Eigenkapital in der Wartezeit ansparen
Wer schon bei den derzeitigen niedrigen Zinsen Schwierigkeiten mit dem Abbezahlen der monatlichen Rate hat, für den kann es nach dem Ablauf der Zinsbindung zu weitaus größeren Problemen kommen, wenn dann die Raten deutlich ansteigen. Den Zeitraum, bis man sich wirklich für eine Baufinanzierung entscheidet, sollten Verbraucher dafür nutzen, sich ein möglichst großes Eigenkapital anzusparen, mit dem sie ihren Hausbau in die Wege leiten.
Mindestens 25 Prozent der Kreditsumme sollten als Eigenkapital vorhanden sein, um finanzielle Risiken beim Bau und bei der Kreditnahme auszugleichen, raten Experten. Bei dem Anlegen von Eigenkapital wiederum machen den Verbrauchern derzeitig die niedrigen Zinsen zu schaffen. Es ist relativ schwer, nennenswerte Renditen bei der aktuellen Zinslage zu generieren. Abhilfe schaffen geeignete Sparpläne.