Ein Gartenbrunnen kann eine wahre Bereicherung sein. Je nach Grundwasserspiegel und Verwendungszweck gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bevor Sie allerdings ans Werk gehen, sollten Sie einen genauen Plan machen und darauf achten, welche Brunnenart sich für Ihren Bedarf am besten eignet.
Brunnen – egal ob Zier- oder Nutzbrunnen – haben nach wie vor noch eine starke Symbolik. Früher dienten sie als lebensnotwendige Wasserversorgung für die Gemeinden. Wer das Wasser verschmutzte, musste mit hohen Strafen rechnen, da das Leben der Menschen dadurch gefährdet war. Seither haben sich zwar die Zeiten geändert, der Grundgedanke blieb erhalten: Wasser sichert Leben.
Heutzutage wird der Brunnen in erster Linie nicht mehr dafür benötigt, um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Trotzdem sind sie auch heute noch in zahlreichen Haushalten beliebt. Wer einen Hausbrunnen hat, kann während der Sommermonate darauf zurückgreifen, um damit die Sträucher und Pflanzen im Garten zu gießen. In diesem Fall ist auch ein eigener Grundwasseranschluss für den Brunnen von Vorteil. Neben den zahlreichen nützlichen Aspekten, die ein Brunnen bietet, ist auch der optische Reiz der Wasserspiele ausschlaggebend für eine Anschaffung.
Auf die Planung kommt es an
Ihre Planung sollte davon abhängig sein, ob Sie Ihren Brunnen zu dekorativen oder aus praktischen Zwecken anlegen möchten. Haben Sie große Rasenflächen zu bewässern oder möchten Sie das Wasser auch im Haus nutzen? Auch der Standort muss im Vorhinein gut überlegt werden.
Zierbrunnen sind ein optischer Blickfang im Garten während beispielsweise Ramm- oder Bohrbrunnen tatsächlich als nützliche Wasserspeicher dienen. Wir stellen nachfolgend die gängigsten Arten von Gartenbrunnen vor und geben Ihnen einen Überblick, um Ihnen die Wahl womöglich zu erleichtern.
Was Sie vor dem Bau des Brunnens beachten sollen:
- Wie hoch ist das Grundwasser?
- Wofür wird das Brunnenwasser benötigt?
- Mit wie viel Verbrauch ist zu rechnen?
- Wie hoch sind die Bau- bzw. auch die Betriebskosten des Brunnens?
Zierbrunnen
Ein Zierbrunnen dient lediglich der Optik. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit bei Hobbygärtnern, haben aber im Normalfall keinen Zugang zum Grundwasser. In den meisten Fällen lässt sich das Wasser hier mit einer Pumpe aus dem Auffangbehälter pumpen. Je nach Gestaltungswunsch lassen sich diese Brunnen meist einfach und kostengünstig realisieren. Ein Zierbrunnen kann mit verschiedenen Elementen angelegt werden. Eine beliebte Variante ist hier ein Brunnen aus Quellstein. Zierbrunnen gibt es nicht nur für den Outdoor-Bereich. Zimmerbrunnen können auch drinnen das ganze Jahr über plätschern.
- verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten
- weniger für die Wassernutzung geeignet
Rammbrunnen
Der Rammbrunnen – wird auch Schlagbrunnen genannt – ist eine relativ einfache und auch kostengünstige Variante. Mithilfe einer Ramme wird ein Metallrohr im Boden montiert. Hierbei müssen Sie bedenken, dass der Grundwasserspiegel nicht tiefer als 7–8 Meter liegen darf. Das Rohr muss nach einigen Jahren wieder ausgetauscht werden, da Kalk und andere Ablagerungen im Boden dem Material stark zusetzen können. Hier sollte darauf geachtet werden, dass diese Brunnenart nicht für jeden Untergrund geeignet ist. Zum Pumpen eignen sich Schwengelpumpen oder elektrische Pumpen.
- kostengünstige Anschaffung
- einfach in der Ausführung
- Wassermenge ist geringer
- Regelmäßige Instandhaltung des Rohres
Bohrbrunnen
Ein Bohrbrunnen kann eine relativ große Menge Wasser speichern. Diese Brunnenart ist im Vergleich zu anderen Varianten auch kostspieliger, da zumal das Loch nicht selbst gebohrt werden kann. Je nach benötigter Wassermenge muss man auch dementsprechend tief bohren. Durch ein schmales Rohr aus Kunststoff kann dann das Wasser eindringen. Lassen Sie sich hier von einem Profi beraten, dieser hat das passende Werkzeug und die notwendige Erfahrung für den Brunnenbau.
- sehr effiziente Lösung Wasser zu gewinnen
- kostenintensive Anschaffung
Schachtbrunnen
Der Schachtbrunnen war früher eine beliebte Variante, wird heutzutage aber nur noch selten gebaut. Hier ist der Wasserfluss eher gering, dafür dient der Schacht als Reservoir für das Wasser. Wie der Name schon sagt, wird hier ein breiter Schacht ausgehoben. Früher wurden die Ringe noch gemauert, heute wird stattdessen Beton eingesetzt. Der Bau ist sehr aufwendig und sollte nur von einem Profi ausgeführt werden.
- geringe Wassermenge
- hohe Anschaffungskosten dazu im Vergleich
Tipps und Tricks für den eigenen Gartenbrunnen:
- Achten Sie auch darauf, Ihren Brunnen bei Bedarf fit für den Winter zu machen, damit dieser bei Frost und Co. keinen Schaden nimmt.
- Je nach Art der Nutzung müssen in Österreich dementsprechende Genehmigungen für die Brunnenbohrung usw. eingeholt werden. Fragen Sie hier am besten in Ihrer Gemeinde nach, ob und in welchem Ausmaß Sie diese benötigen.
- Tiefenbrunnenpumpen sind hilfreich für die Förderung des Grundwassers.
- In erster Linie sollten sie abwägen, ob sie das Wasser brauchen oder lediglich den Brunnen als Teil der Gartengestaltung
- Das Brunnenwasser hat nicht immer Trinkwasserqualität – abhängig davon, wofür Sie das Wasser nutzen möchten, sollten Sie die Wasserqualität prüfen.