Wer etwas Schwung in die alte Küche bringen möchte, muss dazu nicht unbedingt eine neue kaufen. Besonders bei hochwertigen Küchen sind die Geräte und Korpusse der Kästen meist noch intakt, während die Fronten bereits massive Gebrauchsspuren aufweisen können. Hier reicht es oft, nur die Außenflächen zu erneuern, um die Küche in frischem Glanz erstrahlen zu lassen. Welche Möglichkeiten Heimwerker haben oder worauf bei einem Neukauf der Fronten geachtet werden soll, erfahren Sie hier.
Fronten selbst gestalten
Folien als preisgünstige Alternative
Wer die Erneuerung der Fronten selbst in die Hand nehmen möchte, kann zu Folie oder Lack greifen. Für eine Folierung sprechen die günstigen Anschaffungskosten und die große Auswahl: von grellen Farben über trendige Muster bis hin zur matten oder glänzenden Oberfläche ist alles erhältlich. Heimwerker-Sets mit Cutter-Messer und Gummi-Roller statten Sie gleichzeitig mit den notwendigen Werkzeugen aus. Zuhause müssen die Küchenfronten erst von allen Fett- und Schmutzresten befreit, dann mit einem Montage-Spray vorbereitet und mit den zugeschnittenen Folienstücken beklebt werden. Abschließend sorgt der Gummi-Roller für blasenfreie Glätte.
Lack ist vielseitig und einfach zu verwenden
Haltbarer und widerstandsfähiger gestalten sich lackierte Oberflächen. Bei Kunststofffronten aus Melaminharz muss ein spezieller Küchenmöbellack besorgt werden. Vor der Lackierung müssen die Griffe entfernt und die Oberflächen mit einer Anlaugflüssigkeit sowie Schleifpapier bearbeitet werden. Nach dem Einstreichen mit einer Grundierung kann der Lack rasch in ein oder zwei Schichten aufgetragen werden.
Bei Holzfronten können Lacke auf Öl- oder Wasserbasis verwendet werden. Lacke auf Wasserbasis werden dabei bevorzugt, da sie schneller trocknen und weitgehend geruchsneutral sind. Zuerst werden die Oberflächen mit einem grob, dann einem fein gekörnten Schleifpapier bearbeitet, bevor sie mit klarem Wasser gereinigt werden. Vollständig trocken werden die Fronten mit einer Rolle gleichmäßig in ebenso ein oder zwei Schichten lackiert und mindestens zwölf Stunden getrocknet.
Fronten tauschen
Wer bei einer Küchenrenovierung auf neue Fronten setzt, sollte sich beim Hersteller der alten Möbel nach dem Sortiment erkundigen. Dieser bietet meist die passenden Frontteile an, die mit den bestehenden Korpussen in Bohrung und Maßen übereinstimmen, sodass diese nur bestellt und montiert werden müssen.
Unter der Oberfläche stecken meist Holzspanplatten, bei denen zu beachten ist, dass sie das Gütesiegel E1 tragen. Dieses gibt an, dass die Frontplatten bei der Produktion den zulässigen Wert an Formaldehyd-Emissionen nicht überschritten. Welches Gesicht Sie Ihrer neuen Küche geben wollen, hängt aber maßgeblich vom Material und der gewünschten Farbe der Beschichtung ab.
Frontbeschichtungen im Überblick – von Acryl bis Holz ist alles möglich
Kunststofffronten aus Melaminharz, Folie oder Schichtstoff
- Folienfronten können in einer Vielzahl an Farben und Designs zu günstigen Preisen erworben werden. Die Beschichtung löst sich jedoch leicht vom Trägermaterial und hält weder hohen Temperaturen noch Kratzern stand.
- Melaminharzfronten sind resistent gegen Stöße, Hitze und hohe Temperaturen. Zudem gestaltet sich ihre Pflege einfach.
- Schichtstofffronten gelten als langlebig, da sie sich dicker und härter gegenüber anderen Kunststoffbeschichtungen zeigen.
Lackfronten
- Lackfronten sind farbintensiv und verleihen eine matte oder hochglänzende Optik.
- Härte, dichte Versiegelung und Kratzresistenz machen sie robust und langlebig.
- Wegen des aufwändigen Produktionsverfahrens sind die Kosten hier höher.
Glasfronten
- Glas kann zur Akzentuierung von Einzelteilen oder für die gesamte Küchenfront eingesetzt werden.
- Meistens wird Einscheibensicherheitsglas verwendet, das ungefährlich und resistent gegen Kratzer oder Stöße ist und hohen Temperaturen standhält.
- Optisch kann es in allen Farben lackiert werden und ähnelt in der matten oder glänzenden Oberfläche jener von Lackfronten.
Holzfronten aus Massiv-/Vollholz oder Echtholz
- Massiv- oder Vollholzfronten bestehen zur Gänze aus solidem Holz.
- Bei Echtholzfronten sind nur die Rahmen aus Holz gefertigt. Die Füllungen werden aus einem Furnier hergestellt, sodass nur eine millimeterdicke Holzschicht auf Spanplatten aufgeleimt wird.
- Massivholzfronten sind jenen aus Echtholz in Robustheit und Langlebigkeit überlegen.
- In puncto Kosten ist auf Echtholzfurnier zu setzen, da diese günstiger
Edelstahlfronten
- Küchenfronten im Stahlgewand erfreuen sich wegen ihrer ansprechenden Erscheinung und außerordentlichen Strapazierfähigkeit immer größerer Beliebtheit.
- Die Oberflächen lassen sich einfach abwischen und sind unkompliziert in der Pflege.
- Fingerabdrücke und Kratzer sind jedoch leicht erkennbar und machen häufigeres Putzen und einen vorsichtigen Umgang notwendig.
- Beim Kauf sollte unbedingt auf die Ecken und Kanten geachtet werden: Hier zeigt sich die Qualität der Verarbeitung, da der Übergang des Stahlblechs zum Trägermaterial sichtbar wird.
Acrylfronten
- Acrylfronten bilden oft eine Alternative zu Lack, da sie genauso eben und kratzfest
- Die glatte Oberfläche ermöglicht eine leichte Reinigung.
- Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von einheitlichen Farben über ausgefallene Muster bis hin zu Trendholzdekoren.