Egal, ob zu Hause oder in öffentlichen Gebäuden – die Akustik, die Lichtbedingungen und die Temperatur in Räumen spielen beim Wohlbefinden eine große Rolle. Denn 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Ein optimales Raumklima fördert zudem die Gesundheit und die Behaglichkeit von Räumen. Was genau zum Raumklima gehört und, wie es im eigenen Zuhause verbessert werden kann, erklären wir in diesem Artikel.
Raumakustik
Bereits der Architekt kann schon die Akustik beim Hausbau verbessern, wenn er die Form der Räume an den jeweiligen Zweck anpasst. In der heutigen Zeit bringt die Architektur viel Platz, glatte Wände und große Fensterflächen. Doch die damit verbundene schlechte Raumakustik wirkt unangenehm und bei der Arbeit oder zu Hause ist Wohlfühlen nicht mehr möglich. Sobald ein paar Leute zusammensitzen und reden, wirkt die Unterhaltung anstrengend. Viele Studien beweisen, dass Lärm negative Folgen für den Menschen hat. Dabei spielt die Dauer der Beschallung eine wichtigere Rolle als die Lautstärke. Das bedeutet, dass beispielsweise die Lautstärke im Büro von Computer, Kopierer und Lüftungsanlagen auf Dauer ausreicht, um langfristige Probleme zu verursachen. Mit Symptomen wie Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Störungen sind nur ein paar der möglichen Erkrankungen genannt. Dies zeigt, dass der menschliche Körper Lärm als Stress empfindet. Bereits ein Geräuschpegel von 45 Dezibel erschwert ein normales Gespräch und 50 Dezibel führen zum Anheben der Stimme.
Warum ist Raumakustik wichtig?
Damit keine langanhaltenden und störenden Nebengeräusche durch Geräte oder Gespräche entstehen, müssen Raumakustiker lange Nachhallzeiten vermeiden. Dieser Echoeffekt steigert sich, je lauter die Geräusche werden, bis es über dem Erträglichen liegt. Konzentrieren und Wohlfühlen fallen schwer und es kann über den Tag keine Entspannung stattfinden. Da wir uns über 90 Prozent in Räumen befinden, ist es dringend nötig, in unserer Freizeit zu Ruhe zu finden und die Akustik zu verbessern.
Raumakustik verbessern
Harte Baumaterialien lassen den Schall immer wieder reflektieren, ohne ihn wirksam abzuschwächen. Große Räume mit Betonwänden, Fliesenböden und großen Glasfronten verstärken den unangenehmen Echoeffekt. Schallschluckende und weiche Materialien reduzieren die Schallreflektion enorm. Dazu gehören beispielsweise Teppiche, Vorhänge, Akustikplatten oder Paneele aus Holz. Diese kann der Raumakustiker an Wänden, Decken oder Schrankfronten anbringen. Ebenfalls helfen Polstermöbel, Dekorationen mit unruhigen Oberflächen und Leinwände bei der Verbesserung der Raumakustik. Der Raumakustiker kann bereits beim Bau des Gebäudes helfen, die Akustik dem jeweiligen Zweck des Raumes anzupassen – wie bei einem Konzerthaus. Oder er hilft im Nachhinein, den Lärm im Gebäude zu reduzieren – beispielsweise für ein Heimkino.
Die Gestaltung mit Holz als Absorber des Schalls schafft ebenfalls Behaglichkeit. Die Kombination mit Holzböden im Wohnbereich sowie in Bädern erzeugt eine besondere Atmosphäre.
Behagliches Raumklima
Sowohl im Sommer als auch im Winter gilt eine Wohlfühltemperatur von 22 Grad Celsius. Dazu kommt die passende Luftfeuchtigkeit der Raumluft. Sie darf weder zu trocken noch zu feucht sein. Mit hochwertigen Gips-Platten reguliert sich das Raumklima auf natürliche Art und Weise. Der richtige Luftfeuchtegehalt ist wichtig, um zum Beispiel trockene Schleimhäute und Erkältungen zu vermeiden. Feuchte Luft entsteht aus Wasserdampfmengen, die die Menschen in den Räumen abgeben. Eine vierköpfige Familie gibt täglich circa vier Liter Wasser an die Umgebung ab. Ein optimales Raumklima liegt bei einer relativen Feuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent.
Bei zu hoher Feuchtigkeit können Schimmelpilze entstehen und weitere Krankheiten hervorrufen. Oft passiert dies in schlecht gelüfteten Räumen. Daher ist die richtige Belüftung im Raum wichtig. Ebenfalls senkt sich der Kohlendioxidgehalt im Raum, wenn der Bewohner lüftet. Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen zeigen die Symptome von einer zu hohen Kohlendioxidkonzentration. Nach dem Aufstehen, mittags und abends sowie kurz vor dem Zubettgehen empfiehlt es sich zu lüften. Regelmäßig drei Minuten mit Durchzug zu lüften, reicht meist schon aus, um die Luft zu tauschen. Mit Stoßlüften erreichen Bewohner innerhalb von vier bis zehn Minuten einen Austausch der verbrauchten Luft. Das ist ergiebiger und energiesparender als die dauerhafte Kippstellung des Fensters.
Optimale Lichtbedingungen
Direktes Sonnenlicht ist genauso störend wie ein zu dunkler Raum. Besonders am Schreibtisch und in anderen Arbeitsbereichen ist die optimale Ausleuchtung wichtig. Bei einfallendem Sonnenlicht sollten Verschattungsmöglichkeiten vorhanden sein. Der Arbeitsplatz mit PC ist so aufzustellen, dass keine störenden Reflexionen entstehen und dennoch eine Sichtverbindung nach draußen besteht. Ebenfalls ist enorme Wärmeeinstrahlung zu verhindern.
Mögliche Verschattung können folgende Systeme verschaffen:
- vertikale Jalousien für große Flächen. Mit wendbaren Lamellen, Sonderformen und der Vielfalt an Antriebsarten und der Stoffauswahl ist dieses System perfekt für Bildschirmarbeitsplätze.
- Rollos. Sie eignen sich für große sowie kleine Flächen und für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Erhältlich sind sie als transparente bis nicht transparente Gewebe oder als andere Materialien.
- Innen-Jalousien. Dieses System ist nah am Fenster montiert und mit der Wendemöglichkeit der Lamellen eignet sich der Einsatz an der Südfassade besonders gut. Sie sind in unterschiedlichen Farben, Breiten und Perforationen erhältlich.
Um genügend Licht im Raum zu schaffen, wenn die äußeren Bedingungen es nicht zulassen, sind die richtigen Lampen wichtig. Die Auswahl geht von Deckenlampen über Wandlampen und Stehlampen.
Achtung: Die unterschiedlichen Anforderungen der Räume benötigen unterschiedliches Licht.
So sind die Küche und das Bad besser auszuleuchten als der Wohnraum. Räume mit dunklen Möbeln sind ebenfalls besser auszuleuchten. Die Helligkeit einer Leuchte ist in der Maßeinheit Lumen angegeben. Für den Wohnraum empfiehlt sich eine Beleuchtung von 100 Lumen pro Quadratmeter. In der Küche und dem Bad sind 300 Lumen pro Quadratmeter gefordert. Mit zusätzlichen Lichtquellen wie einer Tischleuchte im Wohnzimmer ist die geforderte Grundbeleuchtung vollständig. Zudem erhöhen sie die Behaglichkeit. Leuchten mit Dimmer lassen es zu, die Lichtverhältnisse nach Wunsch anzupassen. Bei der Auswahl der Farbe stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- gelblich-warm wirkt gemütlich im Wohnraum
- bläulich wirkt kühl und heller und eignet sich in der Küche
- Farbwechsel für besondere Anlässe