Gemüsebeet, Kräuterbeet oder Blumenbeet – es gibt viele Varianten, die sich für ein Hochbeet eignen. Ebenso gibt es verschiedene Materialien und Formen, die sich je nach Anforderung und Bedarf unterscheiden. Wann der richtige Zeitpunkt ist, um ein Hochbeet anzulegen, welches Füllmaterial sich am besten eignet und worauf Sie bei der Planung achten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Hochbeete haben wieder Saison und sind heutzutage beliebter denn je. Herbst oder Frühling eignen sich am besten, um ein Hochbeet anzulegen. Dieses unterscheidet sich von anderen Gartenflächen aufgrund des hohen und festen Rahmens. Es kann mühelos im Stehen bewirtschaftet werden und ist unabhängig von der Bodenqualität im Garten einsetzbar.
Vor allem die herbstliche Jahreszeit bietet jede Menge passende Ressourcen, die als Füllmaterial verwendet werden können. Zunächst sollten Sie sich ein paar Gedanken vorab machen, bevor Sie ans Planen und Anlegen gehen:
- Wo soll das Hochbeet stehen?
- Welches Material benötige ich dafür?
- Was möchte ich ansetzen?
Der richtige Standort
Bei der Wahl des richtigen Standortes hängt es auch davon ab, wie Sie Ihr Beet benutzen möchten? Sie können Ihr Hochbeet für den Gemüseanbau anlegen. Ebenso gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Obst, Kräuter oder auch zu dekorativen Zwecken mit üppigem Blumenschmuck. Das Hochbeet kann auch als Frühbeet für die Aufzucht von Pflanzensamen und Setzlingen genutzt werden, da es optimale Bedingungen bietet. Der Vorteil von Hochbeeten ist, dass sie grundsätzlich auf fast jedem Untergrund erbaut werden können. Die Erde des Standortes muss nicht unmittelbar besonders fruchtbar sein. Hochbeete eignen sich auch gut für die Terrasse oder den Balkon, aber auch für den Garten oder das Gewächshaus.
Achten Sie bei der Planung des Standortes auf die Lichtverhältnisse. Die meisten gängigen Obst- und Gemüsesorten mögen Sonneneinstrahlung und kommen auch mit direktem Sonnenlicht gut zurecht. Hier eignet sich eine Nord-Süd-Ausrichtung meist sehr gut, da man das Sonnenlicht sehr effektiv nutzen kann. Bei manchen Kräutern oder Beeren sollten Sie darauf achten, welchen Standort diese bevorzugen, da viele Gewächse sich im Schatten oder Halbschatten oftmals wohler fühlen.
Vorteile eines Hochbeetes
- Rückenschonendes Arbeiten aufgrund der Höhe
- Eigenes Gemüse, ohne Schadstoffe züchten
- Zusätzliches Düngen ist nicht notwendig
- Durch die erhöhte Temperatur und eine hochwertige Bodenqualität können die Pflanzen schneller wachsen
- Auch bei nährstoffarmen Böden im Garten möglich
- Hochbeete können selbst auf kleinen Flächen errichtet werden
Materialien für ein Hochbeet
Hochbeet aus Holz
Das klassische Hochbeet ist aus Holz. Dieses Modell ist schlicht, zeitlos und erfreut sich großer Beliebtheit. Fichtenholz und Eichenholz eignen sich grundsätzlich sehr gut für das Hochbeet, es gibt hier allerdings starke Qualitäts- und auch Preisunterschiede. Lärchenholz ist massiv und widerstandsfähig, auch preislich ist das Holz noch im Rahmen. Daher ist Lärchenholz ein beliebtes Material für das Beet. Inzwischen gibt es fertige Bausätze, die Sie in diversen Baumärkten erwerben können.
Hochbeet aus Beton
Ein Hochbeet aus Beton wirkt vielleicht auf den ersten Blick ein wenig ungewöhnlich, hat aber zahlreiche Vorteile. Beton ist einfach herzustellen und zudem auch noch äußerst langlebig. Dieses Modell ist pflegeleicht und kann bei Bedarf auch dementsprechend mit Holz oder anderen Materialien verkleidet werden. Betonhochbeete eignen sich für Gartenprofis genauso wie für Hobbygärtner. Wenn Sie den Beton für das Fundament selbstgießen, können Sie auch eine beliebige Form wählen: Ein rechteckiges Beet ist praktisch, weil dies von allen Seiten gut erreichbar ist.
Hochbeet aus Ziegel oder Stein
Das Hochbeet aus Naturstein oder Ziegelsteinen ist ein absoluter Blickfang in jedem Garten oder auf jeder Terrasse. Pflasterklinker oder Betonsteine sind zeitlose Varianten. Naturstein ist eine praktische und kreative Möglichkeit, die dem Garten eine gewisse Eleganz verleiht.
Grundsätzlich ist auch dieses Modell sehr langlebig und pflegeleicht. Auch hier sind bei der Form keine Grenzen gesetzt: rund, eckig, gitter- oder spiralförmig. Gerade Kräuterbeete werden gerne mit Ziegeln, Stein oder Mauern angelegt.
Hochbeet aus Metall
Ein Gemüsebeet aus Metall ist dahingehend praktisch, da man es bereits ab dem Frühjahr bewirtschaften kann. Das wärmeisolierende Material verlängert praktischerweise das Gartenjahr. Für diese Beete gibt es meist auch ein passendes Zubehör, das genau auf das jeweilige Modell abgestimmt ist und den Umgang noch zusätzlich erleichtert. So können beispielsweise passende Abdeckungen das Innere vor Witterungseinflüssen optimal schützen. Da das Metall-Hochbeet nicht ganz so stark den Temperaturschwankungen unterliegt, ist es auch sehr langlebig.
Hochbeete aus Kunststoff
Im Vergleich zu anderen Modellen ist das Hochbeet aus Kunststoff relativ kostengünstig. Aufgrund des geringen Gewichtes des Materials, kann es problemlos transportiert werden. Der Aufbau gestaltet sich ebenso einfach, da die Bausätze aus Elementen bestehen, die aufeinander abgestimmt sind und einfach zusammengebaut werden können. Auch die Langlebigkeit ist durch den Kunststoff gegeben, da die Beete witterungsbeständig sind. Das Kunststoffhochbeet eignet sich daher für Anfänger, aber auch für Gartenprofis bietet es zahlreiche Möglichkeiten.
Das Hochbeet richtig befüllen
Das Innenleben spielt beim Hochbeet eine wichtige Rolle. Die einzelnen Schichten sollten aus verschiedenen organischen Materialien bestehen. Im Frühjahr bzw. Herbst fallen auch dementsprechend mehr Gartenabfälle an, die sich bestens als Füllmaterial eignen. Das Innenleben des Hochbeetes ist nach einem Schichtprinzip aufgebaut. Jede einzelne Schicht unterscheidet sich durch Nährstoffgehalt und Aufbau voneinander. Durch die Verrottung der organischen Materialien entsteht wertvoller und nährstoffreicher Humus. Wenn Sie ein Hochbeet anlegen, fangen Sie von unten an und arbeiten sich Schicht für Schicht nach oben. Die unteren Schichten dürfen ruhig etwas gröber ausfallen, achten Sie aber darauf, dass diese dann nach oben hin feiner werden. Es gibt zahlreiche Varianten, wie Sie Ihr Hochbeet befüllen können. In der Anleitung finden Sie ein paar Tipps, achten Sie aber darauf, dass die Befüllung ausgewogen und aufeinander abgestimmt ist. Bevor Sie die einzelnen Schichten anlegen, sollten Sie das Innere mit einem Drahtgefecht auskleiden. Dadurch wird verhindert, dass unerwünschte Eindringlinge wie Wühlmäuse, Maulwürfe und Co. sich Zutritt verschaffen.
- Schicht
Hier eignen sich große Kieseln, Wurzelwerk, Rindenmulch, Häckselgut, Strauchabschnitte, zerkleinerte Zweige usw. Diese bilden die Basis und dienen dazu, Staunässe weitgehend zu verhindern.
- Schicht
Hier sollte das Füllmaterial schon feiner werden. Am besten eignen sich hier feuchtes Laub, feine Äste oder Zweige, Grünabfälle, Rasenschnitt, Gartenerde, Grasschnitt usw. Wichtig ist hier, dass Grasabfälle mit der Wurzel nach oben platziert werden.
- Schicht
Für diese Schicht kann unreifer bzw. auch reifer Kompost verwendet werden. Beim Anlegen dieser Schicht sollte man bedenken, dass hier bereits eine Wärmegewinnung stattfindet, die auch zur Verrottung der weiteren Schichten beiträgt.
- Schicht
Die vierte Schicht sollte aus feinem Kompost, Garten-, Blumen- oder Kokoserde bestehen. Diese Schicht sollte eine besonders hochwertige Qualität haben, da die Pflanzen darin eingesetzt werden.
Hochbeet selber bauen – eine Anleitung
Es gibt zahlreiche Bausätze, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Diese können Sie meist ohne großen Aufwand errichten und sofort mit der Anlegung der Schichten beginnen. Wenn Sie allerdings Ihr Beet selbst errichten möchten, finden Sie hier ein paar Tipps und Tricks, damit der Bau auch gut gelingen kann.
Folgende Materialien benötigen Sie für den Bau des Hochbeetes
- Maßband
- Plan mit Grundriss
- Bleistift
- Spaten, Schaufel
- Arbeitshandschuhe
- Schubkarre
- Gitter
- Noppen- oder Teichfolie
- Pflanzerde
- Material für das Hochbeet (Metall, Holz, Stein usw.)
- Befestungsmöglichkeiten für die Materialien wie Mörtel, Schrauben usw.
Schritt für Schritt zum fertigen Hochbeet
- Wählen Sie einen geeigneten Standort Denken Sie auch daran, dass es eventuelle Schattenquellen gibt, die während der großen Mittagshitze die Pflanzen ein wenig schützen können.
- Messen Sie mit einem Maßband die genaue Fläche ab, auf der das Hochbeet errichtet werden soll, dann wissen Sie später auch, wie viel Material sie benötigen.
- Nach der Planung geht es ans Werk. Stecken Sie dafür den Grundriss für Ihr Hochbeet ab.
- Entfernen Sie mit einem Spaten die Grasnarbe (ca. 7–10 Zentimeter tief).
- Befestigen Sie das Gitter am Boden des Hochbeetes.
- Nun können Sie mit dem Rahmen Je nach Material sind unterschiedliche Befestigungen erforderlich. Erkundigen Sie sich hier am besten im Fachmarkt.
- Bringen Sie die Folie an den Innenwänden des Hochbeetes an. Diese verhindert Feuchtigkeitsschäden am Rahmen.
- Damit Sie später auch wissen, wie hoch die Schichten sein sollen, markieren Sie am besten im Inneren des Beetes die jeweilige Höhe. So behalten Sie den Überblick.
- Nun können Sie mit dem Aufbau der einzelnen Schichten
- Wenn Sie die Schichten aufgebaut haben, können Sie mit der Bepflanzung beginnen (Vorausgesetzt, Sie haben Ihr Hochbeet im Frühjahr gebaut).