Ursprünglich waren Wintergärten dazu gedacht, exotische Pflanzen sicher durch die kalten Herbst-, Winter- und Frühjahrsmonate zu bringen. Diese Funktion übernimmt der Wintergarten auch heute noch. Auch für heimische Pflanzen, die kälteempfindlich sind. Dieser Zubau für das Haus immer öfter in Form einer Ganzjahresterrasse angelegt und auch genutzt.
Dementsprechend soll ein moderner Wintergarten nicht nur optisch überzeugen, sondern auch anderen, wohnlichen Ansprüchen gerecht werden können. Die Materialfrage kann dies belegen, da trotz finanzieller Nachteile gegenüber Stahl- oder Kunststoff Wintergärten vor allem Varianten aus Holz oder Holz – Alu gekauft und errichtet werden.
Funktion und Nutzung von Wintergärten
Grundsätzlich wird der Wintergarten in drei verschiedenen Varianten angeboten, die dementsprechend drei verschiedene Funktionen erfüllen bzw. Nutzungsweisen zulassen. Es handelt sich hierbei um folgende drei Wintergartentypen:
- Kalter Wintergarten (frostfrei, maximal 12 Grad)
- Mittelwarmer oder temperierter Wintergarten (12 – 19 Grad in der Heizperiode)
- Warmer oder Wohnwintergarten (ganzjährig 19 Grad und mehr)
Je nach Typ sind zum einen verschiedene bautechnische Anforderungen zu erfüllen, zum anderen aber auch unterschiedliche Energiesparverordnungen zu beachten. Die kalte und mittelwarme Bauweise betrifft dies wenn nur marginal. Für den warmen Wintergarten bedeutet dies ein höheres Ausmaß an Wärmedämmeigenschaften für das Material, das Glasdach, die Fassade und die Bodenplatte. Diese Vorgaben sind zudem Materialunabhängig und müssen gleichermaßen in die Planung mit Holz, Alu, Kunststoff oder Metall mit einbezogen werden.
Klar ist somit auch, dass die beiden erst genannten Typen nicht für die ganzjährige, wohnliche Nutzung geeignet sind. Diese werden wenig bis gar nicht beheizt und dienen als Stauraum, zur Überwinterung von Pflanzen, als Wärmepuffer und verlängern bedingt die Terrassensaison. Im Gegenzug dazu kann der Wohnwintergarten dem Namen nach als zusätzliche Wohnfläche das ganze Jahr über genutzt werden, dieser wird auch beheizt. Ein gut konzipierter und gedämmter Wintergarten, natürlich auch aus Holz, trägt dazu bei, dass die Heizkosten bzw. die Heizleistung verringert werden kann.
Ganz allgemein bieten Wintergärten die folgenden Funktionen und Vorteile:
- Lichtdurchfluteter, witterungsgeschützter und überdachter Terrassenbereich
- Zusätzlicher Nutz-, Stau- und Wohnraum
- Überwinterung verschiedenster Pflanzen
- Wärmespeicher (Glashauseffekt)
- Zusätzliche Lebens- und Wohnraumqualität
Warum Holz?
Die Frage, warum Holz als Baumaterial für den Wintergarten verwendet werden sollte, ist durchaus zulässig, da Kunststoff oder Wintergärten aus Metall in der Regel günstiger sind. Auch bezüglich des Planungsaufwandes hat Holz einen klaren Nachteil gegenüber anderen Materialien. Dennoch entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Wintergarten aus Holz oder für eine Kombination aus Holz und Alu. Die Gründe hierfür lauten meist wie folgt:
- Holz sieht natürlich aus und bietet ein natürliches, angenehmes und beruhigendes Ambiente
- ist umweltfreundlich und umweltschonend
- bietet eine guten Schallschutz und hat sehr gute Dämmeigenschaften
Eine kurze Übersicht zu den Vorteilen und Eigenschaften der einzelnen Materialien für Wintergärten findet sich unter http://www.wohnnet.at/garten/gartenbau/wintergarten-arten-25463.
Welches Holzform kommt für einen Wintergarten in Frage?
Holz ist ein Naturprodukt und wäre in Form eines Wintergartens den äußern Witterungsbedienungen ausgeliefert. Aus diesem Grund würden sich mit der Zeit Risse, Aufquellungen und Pilzbefall einstellen. Aber auch Massivholz ist für den Wintergarten nicht empfehlenswert, da dessen Formbeständigkeit nicht ausreichend ist – Massivholz neigt dazu, zu Verziehen.
Infrage kommen daher nur verleimte Brettschichthölzer, welche die folgenden Punkte erfüllen können:
- Formbeständigkeit
- Rißarmut
- Stabilität
- Verwindungssteifigkeit
Diese Fähigkeiten werden dadurch gewährleistet, dass hier hochwärmedämmende Holzprofile aus profilierten Brettern gefertigt werden. Diese bilden darüber hinaus, ähnlich wie Aluminium oder Kunststoff, Hohlkammern oder werden alternativ mit wärmedämmenden Zwischenschichten verleimt.
Reine Holzkonstruktionen oder ergänzend Aluminium?
Grundsätzlich ist, auch ohne enormen Pflegeaufwand, eine reine Holzkonstruktion für einen Wintergarten möglich und denkbar. Das Holz wird entsprechend bearbeitet und mit Lasuren überzogen, so ist es auch gegen Feuchtigkeit und Nässe lange Zeit geschützt ist. Viele Hersteller bieten diesbezüglich auch langjährige, hervorragende Serviceleistungen an (teilweise auch als Serviceleistung bereits im Kaufpreis inkludiert).
Dennoch steht die Überlegung im Raum, nicht doch auch Aluminiumbauteile zu verwenden. Nicht selten werden im Zuge einer Sanierung bei angegriffenen Holzwintergärten nachträglich auch im Außenbereich Elemente aus Alu angebracht. Diese sorgen, entsprechend platziert, für eine dringend notwendige Luftzirkulation und somit auch für einen Feuchtigkeitsaustausch. Dadurch wird die Konstruktion an sich, aber auch im Speziellen das Holz vor Schäden geschützt.
Ein weiterer Vorteil einer Außenhülle aus Alu ist der Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Sonne sorgt speziell bei Holzkonstruktionen zu starken Verfärbungen und hinterlässt somit unschöne Spuren. Zwar können auch hier Lasuren Abhilfe leisten, den besseren Schutz bieten klarer Fall Außenelemente aus Alu.
Fazit
Der Wintergarten aus Holz liegt trotz aufwendigerer Planung und etwas höherer Kosten voll im Trend. Speziell in Kombination mit Alu kann der Wintergarten in jeder geplanten Nutzungsform überzeugen und vor allem als warmer Wintergarten auch dank sehr guter Dämm- und Wärmespeicherwerte die Heizleistung im Haus entlasten.